*r u r b a n:
Zusammensetzung von urban und rural. Bezeichnet eine neue räumliche Qualität, die sich den gewohnten städtischen Deutungsmustern entzieht:
1. stadtländisch
2. landstädtisch
Verweist auf die weitgehende Urbanisierung des ländlichen Raums in Kerneuropa, die eine neue Raumform hervorgebracht hat, die weder städtisch noch ländlich ist.
Der ländliche Raum hat in den letzten Jahrzehnten eine eigenständige Entwicklung vollziehen können, die sich auf eine neuartige Weise mit dem Städtischen verknüpft und Merkmale einer künftigen Siedlungsweise in Europa aufweist. Angesichts einer fortschreitenden Urbanisierung in Europa erscheint es notwendig, diesen Prozess nicht wie gewohnt aus der Stadtperspektive, sondern vielmehr vom Land her zu untersuchen. Was ist heute noch „Land“, und lässt sich dieser Begriff überhaupt von dem der „Stadt“ abgrenzen? Denn, so die These, in Kerneuropa entsteht zur Zeit ein Raumtypus, der auf bisher wenig beachtete Weise urbane und rurale Strukturen verbindet – der „rurban“ geworden ist. Dieser Prozess wird in seinen Konsequenzen für die Siedlungsentwicklung reflektiert. An ausgewählten Regionen Niederösterreichs und der Steiermark wird gezeigt, wie sich der ländliche Raum verändert hat, und werden neue Konzepte der räumlichen Gestaltung zur Diskussion gestellt.
Verlag: Haus der Architektur, 2010
Autoren: Heidi Pretterhofer, Dieter Spath, Kai Vöckler
ISBN 978-3-901174-73-5
Fotos: Florian Lierzer
Haus der Architektur
Kai Vöckler
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